Freitag, 26. Februar 2016

Foto-Zoll

Ich habe dem Herzblatt neue Socken gestrickt. 
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft - und in seinem Fall die Bereitschaft mich in genähten Outfits zu fotografieren und dafür so manche Unbill in Kauf zu nehmen. 

Die Fotos von den Socken habe ich mit meiner kleinen Taschenkamera fotografiert - ohne künstlerischen Anspruch.


Socken in Gr. 46/47 zu stricken und dann auch noch mit unbunter Wolle  - ist eine ganze Ecke weniger spannend, als knallbunte Kindersocken. Ehrlich. 

Diese Wolle lag schon lange in meiner Wollkiste und beim Stricken hat mich der kurze Rapport ganz wuschig gemacht. Falls ich jemals wieder neue Sockenwolle kaufen sollte (noch reicht der Bestand für mindestens 20 Paar Socken) gibt es nur noch Regia oder Opal - beide Anbieter haben schöne lange Farbrapporte die das Stricken spannend machen.

 ... und so habe ich mich mit dem Stricken beeilt, damit wieder andere Wolle auf die Nadel kann.



Wie jedes gestrickte Sockenpaar wird es quasi vom  Herzblatt direkt von den Stricknadeln auf die Füße gezogen und ich musste energisch eingreifen, damit ich die Socken noch fotomäßig dokumentieren konnte.

Hier also die Sockenfakten:
Wolle: 4fach Sockenwolle unbekannter Herkunft
Nadel: 2,5
Muster: ein paar links-rechts-Rippen auf jeder Seite
Größe: 46/47 
Verbrauch: 94 gr.
Statistik: 1/2016

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!

Mittwoch, 17. Februar 2016

Seriös im Anzug/ MMM

Ach davon habe ich lange geträumt: im sebst genähten Anzug ins Büro und sich gut damit fühlen weil Hose und Blazer gut sitzen. 

Seröse Anzüge sind leider selten in knalligen Farben sondern dunkel, nicht gerade hilfreich für schöne Fotos. Auf meinem heimischen Laptop erkennt man auf den Bildern das dunkelblau und auch die Nadelstreifen - auf dem Bildschirm im Büro ist alles nur dunklen und ohne Details.


Der Blazer ist nach dem gleichen Schnitt wie der graue Blazer. Butterick 6103. 
Modell C, in der Länge gekürzt, aber gegenüber dem grauen Blazer um 3 cm, verlängert, gerader Saum, keine Taschen, dafür ein zweiteiliger statt ein einteiliger Ärmel. 

Die Blazerlänge ist jetzt sehr schön für Hosen, bin gespannt wie es zum schmalen Rock ausschaut, den ich unbedingt noch aus dem gleichen Stoff dazu nähen werde. 
Die Ärmel sind nun vielleicht etwas zu lang, beim grauen Blazer war die Ärmellänge noch etwas knapp. 



Die Hose ist nach meinem Standard- Schnitt Simplicity, allerdings mit Front-RV statt seitlichem RV. Ansonsten schlicht im weiten Schnitt, keine Taschen, dafür vorn zwei Abnäher, hinten vier Abnäher. Die Hose ist bis zur Wade gefüttert.


Der dunkeblaue Wollstoff mit grauen Nadelstreifen ist sehr weich und fällt anders als der graue Wollstoff. Ich hoffe die Hose hält eine Weile obwohl der Stoff so weich ist.  Beim Blazer kann über der Brust zur Schulter hin kann vielleicht noch etwas Weite weg, das noteiere ich schon mal für das nächste Modell.

Gefüttert ist der Blazer mit schönem Venezia-Futter in grau, das trägt sich wirklich angenehm.


Die dunklen Fotos haben einen Vorteil: es ist kaum zu sehen, dass mein Blazer in die falsche Richtung schließt. Nicht rechts über links, wie bei Damen üblich, sondern die Herrenvariante links über rechts. Tja das kann passieren wenn man spät abends an der Puppe die Nadeln falsch setzt, weil man nur mal schnell schauen möchte wie es wirkt ... und dann am nächsten Abend glaubt, es seien die Markierungen für die Knopflöcher. 

Na davon lass ich mir jedenfalls die Laune nicht verderben. Mein Anzug gefällt mir! 

Was die anderen Damen heute tragen, ist auf dem MMM blog zu sehen. Heute begrüßt uns Gastbloggerin Katja. Vielen Dank für die Organisation.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Schweres Stück / MMM

Endlich ist er fertig mein zweiter Wintermantel. 



Ein schweres Stück Arbeit liegt hinter mir, der Mantel wiegt knapp 3 kg und ist volouminös .... beides zusammen machte das nähen wirklich anstrengend. Es zog und zerrte an der Nähmaschine und auf dem Bügelbrett... da war ich zwischendrin reichlich genervt. 

Gebügelt habe ich dann auf dem Boden, die Overlock wurde beiseite gestellt, damit der Mantel mehr Platz auf dem Tisch mit der Nähmaschine hatte.  

Grund für das große Volumen und das Gewicht ist das Steppfutter im Mantel. 
Und die zusätzliche Lage Baumwollstoff zwischen dem Wollstoff und dem Steppmaterial. Das Steppfutter war auf der Innenseite so rauh, dass ich einen glatten Stoff zwischenfassen musste, damit Futter- und Oberstoff sich aufeinander bewegen können und sich nicht verhaken.

Alle Nähte beim Futtermantel musste zusätzlich abgesteppt werden, damit die Nahtzugaben schön flach anliegen. Die anfänglich eingeplante Bewegungsfalte im Rücken habe ich wieder abgenäht - die braucht man nur bei bei dünnem Futterstoff, habe ich jetzt gelernt.
Am Saum habe ich das Futter von Hand anstaffiert. Eine Wendeöffnung im Ärmel kam wegen des Volumens und der Notwendigkeit zum Flachsteppen der Nahtzugaben nicht in Frage. Und überhaupt hat das ganze riesige Gewurschtel meine Geduld ziemlich strapaziert.

Das kleine Video von Ella Mara zum annähen vom Futter am Oberstoff hat mir prima geholfen - vielen Dank dafür!



Nun ist es vollbracht und ich habe einen wirklich herrlich warmen Wintermantel in einem etwas ungewöhnlichen Stoff. Der Stoff war im Bestand, ebenso alle anderen Zutaten. 
Insgesamt habe ich mit dem Wollstoff, dem Steppfutter und dem Zwischenstoff das Stofflager um 7,70 m reduziert. 

Der Karowollstoff lag bestimmt drei Jahre im Lager - der Stoff war ganz anders als ich nach dem Foto im Webshop erwartet hätte. Nach meiner anfänglichen Skepsis gefällt er mir nun ganz gut als Mantel und ich freue mich, dass die organge Handtasche so gut dazu passt. 


Genäht habe ich den Schnitt Vouge 8841 mit leichten Anpassungen. 
Vom Schnitt ist Karo-Mantel identisch mit dem meinem hellen Wintermantel. 

Das neue Modell hat neben dem anderen Stoff noch weitere Änderungen: 
weniger Länge
keinen Gehschlitz
höher schließende Knopfleiste
Taillienriegel statt Bindegürtel 



Der Zuschnitt hat einen ganzen langen Nachmittag gebraucht. Ich habe jedes Teil einzeln zugeschnitten um den Karoverlauf besser im Griff zu haben. Das ist am Körper auch gut gelungen, Lediglich bei den Armen setzt sich das Karo nicht gleichmäßig vom Körper fort. Da muss ich für zukünftige Projekte mal schauen, welche Markierungen man wo beachten muss. Die 3 m Wollstoff haben jedoch gerade so gereicht, da wäre auch keine Luft mehr gewesen. 

So ein dicker Mantel ist nicht gerade ein Figurschmeichler, aber als uns am Strand in Kühlungsborn West  Damen und Herren in gesteppten dicken Daunenmäntel begegnet sind, war ich wieder ausgesöhnt. Daunenmäntel bei 4 Grad Wassertemperatur und kaum Wind sind eindeutig übertrieben ;-)






Heute fühlt es sich draußen recht mild an, ich hätte gern noch einige kalte Tage damit ich mich an meinem Mantel erfreuen kann. 

Ich bin gespannt was die anderen Damen heute tragen und zeigen. Auf dem MMM blog ist der große Laufsteg eingerichtet. Vielen Dank für die Organisation!


Montag, 8. Februar 2016

Wochenendprojekt

Unterwäsche zu nähen ist für mich ein schönes Wochenendeprojekt. Es gibt ausreichend Nähzeit am Stück um einen ganzen Schwung neuer Unterbuxen fertig zu stellen. 
2 m Wäschstoff sowie ca. 20 m Wäschgummi habe ich vernäht....




..... zu insgesamt 8 Unterbuxen. 
Als Schnitt habe ich DL21 von MakeBra verwendet.


Es fühlt sich zwar ein wenig an wie Fließarbeit ... aber wenn man die fertigen Stücke dann in den Schrank räumen kann ist alles prima. 

Ich wünsche Euch einen guten Start in die Woche!

Mittwoch, 3. Februar 2016

Mustergültig kleinkariert / MMM

In der Bürogarderobe gibt es traditionell viele unifarbene Kleidungsstücke, 
Blazer, Hose, Rock - schwarz, grau, dunkelgrau, rot...
gemusterte Shirts mag ich darum sehr gern, weil sie das Outfit weniger uniform wirken lassen, aber nicht zu aufdringlich sind.

Jersey-Muster zu finden, die nicht zu wild, zu blumig, zu niedlich sind, ist aber immer Glücksache. Hier hatte ich Ende November Glück, in Bremen. Viskosejersey mit "kariertem" Muster in weiß, rot, schwarz, dunkelgrau. 

Damit es nicht nur ein einfaches Shirt wird, habe ich eine Schluppe angenäht.


Ohne eine Jacke drüber ist es schon sehr auffällig, die Schluppe bringt trotdem ein klein wenig Seriösität, denke ich mir jedenfalls.


Schwarze Hose, buntes Shirt, schwarzer Blazer. 



Zum roten Rock habe ich das Shirt auch getestet...

... zusammen mit dem Blazer eine gute Wahl.  
Der Schnitt ist einer meiner Standards von Ottobre oder Burda. Die Schluppe ist an ca. ca. 2/3 des Halsausschnittes angenäht, teilweise mit Handnaht. Die vordere Ausschnittkante ist mit einem Schrägstreifen verstürzt. 
Schnell genäht und trotzdem mehr als ein normales Shirt. Ich trage es sehr gern. 
Vielleicht kürze ich die Ärmel noch auf 3/4, aber als ich das Shirt genäht habe, wollte ich ganz unbedingt angesichts des Winters ein Langarmshirt.

Shirt, Bluse oder Kleid ? Was tragen die Damen heute? Auf dem MMM Blog ist der Laufsteg eingerichtet.
Vielen Dank für die Organisation!

Montag, 1. Februar 2016

Erfahrungsbericht Nähmaschine Pfaff Creative 2.0

Marja Katz sammelt auf ihrem Blog Erfahrungsberichte über Nähmaschinen. Dazu hat sie einen umfangreichen Fragebogen erstellt.

Heute stelle ich meine "Hauptnähmaschine" Pfaff Creative 2.0 vor. Die Zweitmaschine Janome MC 5200 folgt.



Anschaffung und Folgekosten


Welches Modell hast Du, welchen Preis hatte Deine Nähmaschine und wann hast Du sie gekauft?

Gekauft Ende 2009

Pfaff Creative 2.0 mit Stickmodul, Preis 2500 EUR
 


Findest Du das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen?

Grundsätzlich ja, es sind zwei Maschinen in einer, das wollte ich damals so haben. Ähnliche Modelle anderer Marken lagen ähnlich. Bei der Pfaff hat mich das Design überzeugt und der bekannte Name. Heute würde ich keine Stickmaschine mehr kaufen. 


Welche Eigenschaften waren für Dich ausschlaggebend für die Kaufentscheidung?

Nähen und Sticken, tolles Design, Obertransport, umfangreiches Zubehör, viele Stiche und viele Möglichkeiten selber Einstellungen zu ändern von Stichlänge, Stichbreite, Fadenspannung, Nähfußdruck usw.  automatische Knopflöcher, großer Durchlass, helles LED Licht

Leicht zugängliche Fächer für Zubehör.
 

Die Stichübersicht ist gut lesbar auf der Innenseite des oberen Deckels angebracht.

 

 Der Deckel lässt sich zuklappen, wenn die Maschine nicht genutzt wird – so kann man die Maschine auch ohne Haube gut stehen lassen. 
 


Wieviel Zubehör wird mitgeliefert und wie teuer ist ein eventuelles Nachrüsten von Zubehör, z.B. Nähfüßchen?

Die wichtigsten Füße waren dabei. 

Zusätzlich habe gekauft habe ich:

Fuß für nahtverdeckten Reißverschluss

Falterleger-Fuß / Ruffler

Knopfannähfuß

Nahtschattenfuß


Die einfachen Nähfüße kosten zwischen 9 und 20 EUR, der Ruffler war teuer 69 EUR oder so.



Wieviel Zubehör gibt es insgesamt für Deine Nähmaschine, welches davon hast Du und welches davon nutzt Du am meisten? Welches möchtest Du unbedingt noch anschaffen?

Ich habe alles was ich brauche und auch mehr. Habe mir z.B. einen zusätzlichen großen Anschiebetisch gekauft und der steht nur rum. Es gibt viele weitere Nähfüße für Verzierungsarbeiten, Perlenanähfuß usw. das brauche und will ich nicht.

Eine Gradstichplatte werde ich vielleicht noch kaufen, um feine Stoffe besser zu nähen und eventuell auch einen Teflonfuß für LKW Plane. 


War Deine Nähmaschine schon einmal kaputt? Kannst Du eine Aussage darüber machen, ob die Reparatur- oder Wartungskosten hoch sind (z.B. aufgrund aufwendiger Elektronik)?

Zwei Wochen nach dem Kauf stand ich mit der Maschine wieder im Laden. Das Stickbild war unzureichend und auch beim normalen Nähen fand ich die Nähte nicht so sauber wie erwartet. Es stellte sich heraus, dass die Unterfadenspannung an der Spulenkapsel zu locker eingestellt war. Eine Drittel-Drehung an der entsprechenden Schraube und alles war gut.

Ärgerlich war, dass die Bedienungsanleitung nicht beschreibt, wie man an der Spulenkapsel die Fadenspannung einstellt. Im Laden wurde mir das gezeigt. 



Den zweiten Defekt hatte ich im Sommer 2015. Das Nahtbild war eine Katastrophe, der Unterfaden bildete Schlaufen. 



Im Fachgeschäft brauchte es zwei Anläufe damit der Fehler behoben war. Insgesamt hat das 100 EUR gekostet. Die Reparaturkosten waren in meinen Augen ok, dass der richtige Fehler erst beim zweiten Mal gefunden wurde, hat mich jedoch sehr enttäuscht. Ebenso das Gefasel von Markengarn verwenden und Co.

Das bei einer so eine hochwertige Maschine die Kalibrierung der Fadenspannung nach 5,5 Jahren im Eimer ist, hat mich sehr geärgert. Ich habe damals ein wenig zu Pfaff recherchiert – hier nachzulesen


Wartungskosten für die Reinigung der Maschine liegen bei ca. 50 EUR. Allerdings braucht die Maschine eigentlich keine Wartung, hat mir der Monteur erzählt. Ab und an reinigen und leicht ölen, das kann man auch daheim. Bei einer Overlock ist eine professionelle Reinigung wichtiger, weil dort viele mechanische Teile arbeiten. 

Seit der erfolgreichen Reparatur näht die Maschine ohne Ausnahme sehr gut, sogar besser als vor dem Defekt. Eventuell hatte das Fadenspannungsaggregat von Beginn an eine Macke und jetzt ist es endlich richtig kalibriert.


Wo würdest Du Dein Modell einordnen (Holzklasse, Mittelklasse, Luxusklasse) und für wen würdest Du es empfehlen (Anfänger, Fortgeschrittene, Profi)

Ich würde die Maschine als Luxusklasse für Hobbyschneider sehen, sowohl was die Möglichkeiten der Maschine angeht, als auch das Preisgefüge.

Vom Anfänger bis zum Profi auf der Maschine können alle nähen. 



Praktikabilität


Wie groß und wie schwer ist Deine Nähmaschine?

Ca. 10 kg. Durch das Gewicht steht die Maschine sehr stabil, das gefällt mir gut.

Breite 50 cm, Höhe 30 cm bei geschlossenem oberen Deckel, Tiefe 22 cm . Die relativ große Breite erklärt sich mit dem großen Durchlass der Maschine, der ist mit 25 cm wirklich sehr komfortabel. 


Kommt Deine Nähmaschine für einen Auf- und Abbau bei flexiblen Arbeitsplätzen in Frage oder ist sie eher für feste Arbeitsplätze geeignet?

Am besten ist ein fester Platz, die Maschine ist groß und schwer. Müsste ich sie stets wegräumen, wäre das ziemlich nervig. 


Wie aufwendig ist Abbau/Verpackung/Transport für gemeinsame Nähkränzchen?

Haube drüber, Gaspedal einpacken und fertig. Sie ist dennoch groß und recht schwer, die Hartschalen-Haube hat beim Transport schnell einen Riß bekommen. Es ist dann doch einfacher einen Kopfkissenbezug drüberzuschmeißen und die Maschine ohne die Hartschalenhaube zu tragen.  


Lässt sich die Nähmaschine gut reinigen oder kommst Du an einige Stellen gar nicht heran?

Wenn man sich erstmal getraut hat die Stichplatte zu entfernen um den Bereich um die Unterfadenspule zu reinigen ist alles prima.

Hilfreich wäre es, wenn man die Führung des Oberfadens rankommt, aber da ist das Gehäuse starr – keine Möglichkeit ranzukommen. 


Wie ist die Helligkeit der Beleuchtung?

Zwei LED Leuchten sorgen für perfektes Licht, sehr hell, blendfrei



Wie laut ist die Maschine?

Normal laut, würde ich sagen. Ich nähe abends, auch bis nachts 1 Uhr – es hat sich noch nie ein Nachbar beschwert. 


Ist die Maschine intuitiv bedienbar?

Mir gefällt die Bedienung über die Tasten, es gibt ein Zahlenfeld für die Stichauswahl, das finde ich sehr komfortabel gegenüber Maschinen wo man einzeln zwischen den Stichen blättern muss oder gegenüber Touchpads für die es noch einen Bedienstift gibt

 


Ist die Bedienungsanleitung ausführlich genug?

Ja und nein. Zierstiche, Stickmodul und Dinge die man selten braucht, werden ausführlich erklärt, aber wie die Unterfdenspannung an der Spulenkapsel zu regulieren ist, steht nicht drin.



Kann man die Nähmaschine auch ohne Pedal bedienen?

Ja, es gibt einen Startknopf, der auch bei angeschlossenem Pedal funktioniert. Praktisch bei Knopflöchern oder gewissen Zierstichen und beim Sticken. 


Näheigenschaften


Welche Nähmaschine(n) hattest Du bisher? Wie schätzt Du Deine Maschine im Vergleich dazu ein?

Pfaff Hobby 317, mechanische Maschine, die ich Anfang der 1990er nutzte, dann kam die große Pfaff. Inzwischen habe ich noch auf der Janome DC 4030 und der Janome MC 5200 genäht.

Am liebsten nähe ich auf der Pfaff. Die Janome Maschinen sind sehr schön haben auch ausreichend Nähmöglichkeiten. Das Handling an der Pfaff gefällt mir aber besser als bei Janome, auch funktionieren die Nähfüße für nahtverdeckten RV, Nahtschatten und Knopfloch besser als bei Janome. 


Wie oft nähst Du? Was nähst Du hauptsächlich und findest Du Deine Nähmaschine dafür ungenügend, perfekt ausreichend oder etwas oversized?

Ich nähe auf der Pfaff 3 bis 4 mal die Woche jeweils 2 bis 4 Stunden, hauptsächlich Bekleidung für mich. Die Maschine bietet alles was man dafür braucht. Die vielen Zierstiche sind allerdings unnötig. Ein echter Marketing- Trick und kein Kundenutzen beim Bekleidungsnähen. 


Welches Feature fehlt Dir für Deine Näharbeiten und auf welches Vorhandene möchtest Du auf gar keinen Fall verzichten?

Mir fehlt nichts.

Unverzichtbar sind verstellbare Fadenspannung, verstellbarer Nähfußdruck, zahlreiche Nähfüsse, sehr gute Knopflöcher, ordentliches Stichbild, starker Durchstich, Einfädelhilfe für den Oberfaden, Aufspulen Unterfaden durch die Nadel, automatisches Absenken des Nähfußes beim losnähen.

Die große Stichplatte hat viele Markierungen, die das Nähen erleichtern. 
 


Der Obertransport ist gut, ohne ihn zu nähen bringt jedoch schlechte Ergebnisse. Pfaff wirbt immer mit dem tollen Obertransport – dabei ist es vielmehr so, dass Pfaff ihn braucht weil der Nähguttransport anders organisiert ist als bei anderen Fabrikaten.  Meine Janome Maschine hat keinen Obertransport, näht jedoch genauso gut.


Hat Deine Nähmaschine Features, die Du für unsinnig hältst?

Auf das Stickmodul würde ich heute verzichten, auf 110 von 120 Zierstiche ebenfalls. Man kann Zierstichreihenfolgen selber programmieren – reine Spielerei und kein Nutzen für mich.

Automatischer Fadenabschneider ist beim Sticken hilfreich, aber Reparaturanfällig

Der Unterfadenwächter ist überflüssig. Die Maschine stoppt, wenn der Unterfaden zur Neige geht. Dann sind aber meist noch 3 m Garn auf der Spule und man näht trotzdem weiter. Wer viel stickt hat davon vielleicht mehr Nutzen. 


Welche Knopflochfunktion(en) hat Deine Nähmaschine und bist Du damit zufrieden? Was könnte besser sein?

Automatisches Knopfloch, mehrere, insgesamt 8 Ausführungen, die Knopflöcher lassen sich in der Stichbreite der Raupen anpassen, die Länge der Knopflöcher wird in mm eingestellt.
 


Ich bin sehr zufrieden mit den Knopflöchern. Das klassisch Knopfloch bringt die besten Ergebnisse. Augenknopfloch etc. sind nicht immer symmetrisch.

Bei dicken Stoffen muss man manchmal etwas nachhelfen, damit der Stofftransport beim Knopfloch klappt und es hat sich sehr bewährt abreißbares Stickvlies unter den Stoff zu legen, dann klappt der Transport einfach besser. 


Potentielle Problemzonen


Wie näht Deine Nähmaschine enge Rundungen?

Bestens, da sich der Nähfuß automatisch senkt, kann man die Hände am Nähgut lassen. Der Nähfuß hebt sich auch automatisch wenn man aufhört zu nähen, das ist für Nähwinkelzüge sehr angenehmen. Diese Funktion lässt sich auch abschalten, falls man es bei einem anderen Stück nicht möchte. Die Nähgeschwindigkeit ist gut regulierbar über das Pedal, es gibt eine Taste, dann näht die Maschine im Schneckenmodus, gut für Kragen und Reversecken.



Ist das Stichbild sauber, auch bei sehr dickem Nähgut oder sehr schnellem Nähen?

Wenn die Fadenspannung stimmt hat die Maschine ein gutes Stichbild, auch bei dickem Stoff. Am Übergang zu dicken Stellen gibt es bei schnellem Nähen manchmal kleinere Stiche.


Ist der Stofftransport gerade und gleichmäßig, auch wenn Du den Stoff nicht aktiv führst?

Ja alles bestens.


Ist ein sauberes Nähen an Stoffkanten möglich, ohne dass sich die Naht oder der Stoff zusammenzieht? (Nahtanfänge, versäubern)

Bei dünnen Stoffen ist das manchmal etwas knifflig. Das Loch in der Stichplatte ist recht groß weil Stiche bis 9 mm Breite genäht werden können. Eine Gradstichplatte werde ich wohl noch anschaffen, dann sollte es auch mit Chiffon und Co. Keine Zicken mehr geben.



Werden elastische Stoffe problemlos genäht oder wellt der Stoff?

Nähfußdruck runter, Fadenspannung auch und ich kann dann sehr gut Jersey nähen. Wichtig ist die richtige Nadel. Allerdings nähe ich Jersey am besten mit Gradstich oder kleinem Zickzackstich – der elastische Stich  ist eher untauglich bei feinen Stoffen, weil der Stoff vor- und zurück geschoben wird und dann eher wellt.


Wie ist die Kontrolle über Nähgeschwindigkeit? Ist sehr schnelles oder sehr langsames Nähen (Stich für Stich) möglich?

Alles gut möglich. Per Taste lässt sich Nähgeschwindigkeit halbieren und dann näht die Maschine ganz langsam. 


Bei welchen Nähfragen kommst Du an die Grenzen Deiner Nähmaschine? Was funktioniert überhaupt nicht?

Habe schon alles genäht von hauchfeiner Seide bis LKW Plane – mit den richtigen Einstellungen und etwas Übung klappt es. 


Wie ist Dein abschließendes Gesamturteil in Kurzform? Auf einer Skala von 1 bis 5 – wieviel Sterne würdest Du Deiner Nähmaschine geben und warum?

4,5 von 5 Sternen

Die Maschine lässt keine Wünsche offen. Wenn sie heil ist und gut eingestellt näht sie sehr gut und schaut auch echt klasse aus. (Habe bisher noch keine Maschine gesehen, die mir von der Optik besser gefällt) Für den Ärger mit dem Fadenspannungsaggregat im Sommer 2015 gibt es etwas Abzug.